Donnerstag, 28. Januar 2016

Fahrt nach Plettenberg Bay

Wir haben heute 350 km vor uns, insgesamt sind es etwa 800 bis Kapstadt.
Meistens sind wir auf der N2 unterwegs, einer der großen Nationalstraßen Südafrikas.
Die Landschaft ist abwechslungsreich.
Zunächst ist alles relativ flach und trocken.
Wir befinden uns in der Ostkapregion. Dort waren früher die sogenannten Homelands, die einzige Gegend, die während der Apartheid den Schwarzen zugestanden wurde und die auch heute noch bettelarm ist.

Später wird es hügeliger und grüner, wobei das Grün nur durch Bewässerung zustande kommt.
Fast alles Land ist eingezäunt, da überall Vieh gezüchtet wird, vorwiegend Rinder, selten sehe ich Pferde oder Schafe.

Ab und zu kommen wir auch an einfach Ansiedlungen vorbei. Jedem Menschen mit einem Einkommen unter einem gewissen Satz steht kostenlos ein einfaches Haus zu. Allerdings ist der Bedarf so groß, dass man auf eine Liste kommt, und nach der Reihenfolge auf dieser Liste ist man oft schon gestorben, wenn man dran wäre.
Wir halten wieder am Strand in Kenton on Sea und heute können wir Wind, Sand und Wellen genießen.
Bei 18 Grad, Ebbe mit starkem Sog, heftigem Wind und brennender Sonne werden allerdings maximal die Beine gekühlt.


Der Strand ist riesig, feinsandig fast menschenleer und wunderschön.


Strandschönheiten sind rar, 


aber diese hier gefällt mir besonders.


Dann ziehen wir weiter.
Landwirtschaft gibt es auf dem ganzen Weg fast nicht, bis auf minimalen Maisanbau.
Das bisschen Grün auf Wiesen wird abgemäht, und sie schaffen es, es zu Heuballen zu pressen.

Grüne Hügel sehen von weitem wie Wald aus, bestehen aber oft nur aus Buschwerk.

Auf einmal qualmt es gewaltig. Ein Brand seitlich der Autobahn schwelt noch vor sich hin. Oft würden kleine Feuer angezündet, die der heftige Wind dann außer Kontrolle geraten lässt.
So seien letztes Jahr in  Kapstadt alleine 300 Feuer mit riesigem Schaden entstanden.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Leute hier ihr Feuerchen lieben. Jede Tankstelle verkauft Holz, und selbst in den Nationalparks darf gezündelt werden.

Ab Port Elizabeth beginnt die Gardenroute. Im Frühjahr gibt es hier viel Regen, und alles grünt und blüht. Wir sind momentan allerdings schon im Sommer, sodass wir diese Pracht nicht zu sehen bekommen.
Es gibt hier viele Eukalyptus- und Pinienwälder, aber auch Unmengen an Kieferplantagen. 


Dazwischen eingestreut, aber leider ohne Zusammenhang miteinander gibt es noch in der Gegend um Plettenberg Primärwaldstreifen, die man zu Nationalparks erklärt hat. 



Solche Wälder wurden von den Kolonialherren vorgefunden und systematisch zerstört. 

Riesige Stämme und Baumkronen von Gelbholzbäumen und anderen Arten erinnern mich an kanadische Naturparks.


Die Baumriesen wurden damals, wie auch heute noch in vielen Ländern, skrupellos aus rein wirtschaftlichen Gründen gefällt.


Bei einem Minispaziergang können wir uns die spärlichen Reste ansehen.

Auf der N2 kommt man über mehrere hohe Brücken, die tiefe Schluchten überspannen.  


Gegen 18 Uhr erreichen wir unser Hotel in Plettenberg Bay, genießen das Abendessen und fallen müde in die Betten.
Das Abendessen war vorzüglich.
Als Vorspeise gab es Hackbällchen in einer speziellen, hier üblichen Soße, 


und Steaks vom Tintenfisch hatte ich bisher auch noch nie gegessen...






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