Dienstag, 2. Februar 2016

zurück ans Meer


Durch Zufall stecke ich gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang meine Nase aus der Hütte.


Frühes Frühstück ist angesagt. 


Danach bekommen wir noch von der Winzerin noch eine kleine Lehrstunde über die Familiengeschichte, besonders die Art der Namensgebung bei Söhnen. 
Alle tragen zB den Namen Philip, auch wenn dann 10 Kinder so heißen. Unterscheiden kann man sie trotzdem, da sie individuelle Spitznamen erhalten, die ihnen lebenslang erhalten bleiben.
So gibt es Philip den Humpler, Philip die Windel, Philip der Hintern und noch viel mehr.


Außerdem erfahren wir einiges über die Arbeitsweise auf dem Gut, auch über den Seiltanz, arbeitswillige und zuverlässige Erntehelfer zu bekommen.
Während wir zuhören, sind in einem Lampenputzerbusch schon unzählige Vögel (eine Kolibriart) bei der Arbeit.

Den Powerwalk zu einem Aussichtspunkt verweigert die Hälfte der Gruppe, ich natürlich auch.
Verschwitzt kommen sie zurück, versäumt haben wir wohl nichts.

Um 10 fahren wir los, es sind schon 28 Grad. Um die 300 km stehen uns bevor.

Vor Robertson ist auf einer Straßenseite wieder ein Beispiel des Rural Development Programms zu sehen, das den Armen eigene Häuser verspricht.
Der Übergang von großen Arealen mit einfachsten Verschlägen zu den Gebieten mit Häusern ist oft fließend, manchmal grenzt sich die neue Siedlung aber auch deutlich mit Zäunen ab. 
Auf dem Foto sieht man eine homogenere Siedlung, die wohl schon länger besteht. 
Die neueren  Häuschen sind gleichförmig und betonfarben, sehen aus, als kämen sie aus einem einzigen Werk...


Viele Menschen bekommen ein Haus, was aber leider meist nicht zu mehr Eigeninitiative führe. Es würde erwartet, dass alles weitere auch gratis vom Staat dazu komme. Selbst die Leute mit Einkommen wären nicht bereit, Steuern zu zahlen. So jedenfalls wurde es mir erzählt.
Auch gebe es große Probleme mit der allgemeinen Stromversorgung. Südafrika hat ein einziges Atomkraftwerk, der Rest des Stroms kommt aus Kohlekraftwerken. Strom sei sehr teuer, und es kann nicht genug produziert werden. Der Energiebedarf sei enorm gewachsen. Also müsse der Strom oft stundenweise abgestellt werden. Das wiederum ist ein großes Problem für die Wirtschaftszweige, die ohne Energie nicht funktionieren können.
Aber fast jeder hat ein Handy, einen Fernseher und einen Kühlschrank. Ohne Strom läuft nichts.
Bei Wasser ist es nicht viel anders. Auch das ist sehr teuer und knapp.

Unterwegs kommen wir durch ein Gebiet mit riesigen Weizenfeldern, einer Art Kornkammer Südafrikas.


Auch Weinanbau wird neuerdings in der Region forciert und mit besonders edlem Geschmack wegen der Winde vom Meer beworben.
Der blaue Kranich, der nur hier brütet, hat  sich für uns gleich 2x im Gras niedergelassenen.

Swellendam ist die drittälteste Stadt Südafrikas und liegt am Fuß der Langeberg Moutains.
Keiner aus der Gruppe will heute etwas besichtigen, nur ein Stopp vor einem Supermarkt kann uns bei der Hitze  aus dem Auto locken.


Das alte Gefängnis 


und die schöne große Kirche liegen gerade noch in Reichweite. 


Nebenan stehen noch ein paar schöne Häuser, wie sie auch an der Nordsee zu finden sind.


Mehr ist bei 42 Grad nicht drin. Das Museum wird von der ganzen Gruppe verweigert. Wir wollen lieber früher in Hermanus ankommen und das dortige Hotel genießen. 

Unterwegs kommen wir zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas.
Es weht eine wunderbare Brise, und der Spaziergang am Meer ist eine richtige Erholung.


Hier treffen der Indische und der Atlantische Ocean zusammen.


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