Freitag, 25. Dezember 2015

Schaukeln statt Schippern...

Meine Nacht ist früher zu Ende als geplant. Die Schiffsuhr wurde um eine Stunde zurückgestellt, und ich hätte bequem den faulen Lenz pflegen können. Aber gerade dann schlägt die präsenile Bettflucht zu!
Lesen macht aber auch Spaß und wenn's reicht, dann lockt hier an Bord das Frühstück, das man nicht selber zubereiten muss! 
Heute probiere ich es erstmals im Lido, das heißt draußen. 
Es stürmt und schaukelt tüchtig. Mal sieht man den Horizont und eine große Wasserfläche, dann wieder ist er völlig verschwunden. Und so geht das pausenlos. Obwohl ich mich am Heck des Schiffes befinde, ist der Seegang erträglich und in der Nähe des Buffets auch relativ warm
Die weihnachtliche Außentemperatur beträgt 14, das Wasser hat 13 Grad.  
Wir schaukeln also auf und ab, dem Ausgang des Ärmelkanals entgegen und haben noch nicht einmal die Hälfte der Strecke bis Lissabon zurückgelegt.


Gegen 10 haben wir 640 Seemeilen zurückgelegt, 780 sind es noch bis dorthin. 


Während wir gestern 9 Windstärke hatten bei 79 km/h und Seestärke 5 -grobe See genannt- unterwegs waren, heißt es heute: atlantische Dünung, und die Windstärken erreichen Werte deutlich über 100 km/h. Während die Wassertiefe im Ärmelkanal um die 40m liegt, müssten wir jetzt bereits 70m tauchen, um auf festem Boden zu stehen. 
Demnächst wird abgebogen in die Biskaya. Wir sollen die Türen geschlossen halten, uns am Geländer festhalten und so weiter. An Deck ist alles mögliche gesperrt.
Aber wir hätten Glück, meint der Kapitän. Vor 3 Tagen sei es hier richtig heftig zugegangen. 
Na denn, ich warte mal ab. Gestern hat mich ein einziger Superpep Kaugummi schon vor größeren Übeln bewahrt.


Mittlerweile habe ich schon 2 Tabletten intus. Es ist weiterhin heftiger Seegang, und in unserer Kabine fällt so Einiges von den Ablagen herunter. 


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